Der Beginn

11.04.2011 – 31.12.2015

 

 

Das Dōjō „Shin-Gi-Tai Kai Osnabrück“ entstand im Jahre 2011 anlässlich meines Arbeitsortswechsels im Herbst 2010. Mein Sensei, Shihan Carlos Molina, gab mir den Auftrag, ein Dōjō in Osnabrück zu gründen, das er als Supervisor betreuen würde. Eine große Aufgabe, die ich nur dank seiner Unterstützung gewagt habe! „Sensei, wie soll ich das Dōjō nennen?“ 

 

„ShinGiTai! ShinGiTai Osnabrück“ Er selbst gab uns die große Ehre, denselben Namen seines Dōjōs zu führen, und wir bleiben ihm in der Lehre treu und in tiefer Freundschaft dankbar und eng verbunden. Die Eröffnung des „Dōjōs“ gelang schnell dank der freundlichen Annahme meines Angebots, Karate im SV Rasensport DJK von 1925 e. V. Osnabrück (RASPO) zu lehren. Die neue „Karate Abteilung“ öffnete mit fünf Schülern – darunter mein Vertreter im Verein, Stefan Wegner – mit dem Abteilungsnamen „ShinGiTai Osnabrück im RASPO e.V.“ unter der Supervision von Shihan Carlos Molina. Die erste Trainingsstunde erfolgte am 11.04.2011 um 17:00 Uhr in der kleinen Gymnastikhalle der Grundschule der Elisabeth-Siegel-Schule in Osnabrück. Die Trainingszeiten in dieser Halle und auf deren Wiese mit einem einfachen Bild von Mabuni als Kamisa werden wir nie vergessen. ShinGiTai Osnabrück ist mit einem guten Omen gestartet und hatte das Glück, von Anbeginn an eine engagierte, liebevolle und solidarische Gruppe von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen um sich zu sammeln. Wir haben dort viel Freude gehabt!


Die Gegenwart

Was ist ein Dōjō?

 

Diese Frage reflektieren Karateka ein Leben lang. Mein Dōjō ist Carlos Dōjō, mein Dōjō ist das Hombu-Dōjō „Yushukan“ in Osaka, mein Dōjō ist in meinem Herzen, mein Dōjō ist der Ort, wo ich regelmäßig hingehe, um auf meinem Weg vorwärts zu kommen.

Jede lokale Karate-Dō-Schule sehnt sich nach einem festem Ort des Übens, wo die Wände nur vom Ki, Studium, Erlebnissen, Freude, und eines Tages vielleicht auch von einem Stück der eigenen Geschichte imprägniert sind. Dieses Schicksal eines eigenen Dōjōs ergab sich auch für den ShinGiTai Osnabrück aus einem zufälligen (aber im Nachhinein als glücklich erkannten) Zusammenkommen von Notwendigkeiten und günstigen Situationen. Entscheidend war aber die Finanzierungsseite, die wir aus eigenen Kräften nie hätten tragen können. Die Sponsorin, sowie Gründungsmitglied und Honorarmitglied auf Lebenszeit ist meine Mutter, die mit 91 Jahren immer noch die Kraft, den Wert und die Freude des Karate versteht und bewundert. Ihr Platz im Dōjō beim Unterrichtzuschauen ist mit einem Sessel täglich abgesichert!

Das Bauen des Dōjōs, der Umzug aus dem gewohnten Bezirk und das Verlassen-Müssen von unseren Freunden im RASPO stellte ShinGiTai Osnabrück vor eine harte Probe, aus der wir aber gestärkt und strukturierter herausgekommen sind. Seitdem sind wir zu einem eigenständigen, registrierten Verein (e.V.) gewachsen unter dem Namen „Shin-Gi-Tai Kai Osnabrück e.V.“.

Die ersten Dan-Prüfungen haben langsam einen Kreis von Assistenten etabliert, die das Trainingsangebot aktiv unterstützen. Die Gruppe hat sich erneuert, ein eigenes Logo aus dem Cover von Mabunis „Leere Hand – Vom Wesen des Budō-Karate“ (hrsg. von Carlos Molina, Chemnitz 2007), dessen Übersetzung ich betreute, erfreute alle. Viele Embukai und andere Events konnten wir anbieten, bis die Corona-Zeit Einschränkungen gebot. Auch aus dieser Zeit haben wir aber positive Anpassungen gefunden und uns neu auf die Grundlagen besinnen können, z.B. eine Vertiefung der Kihon und das Durchführen der Partnerübungen mit Abstand. Einige neue Formen des Trainings haben sich als solch eine positive Entdeckung erwiesen, wie das Online-Kata-Training jeden Tag früh um 07:00 Uhr, das wir weiterhin als regelmäßige und feste Institution im Tagesablauf durchführen: Den Tag zusammen im Dōjō zu starten erfüllt den Geist mit positiver Energie und Freude bis zum Abend!