TRAININGSZEITEN KARATE NEU ab August 2024!
Im Dōjō Shin-Gi-Tai Kai e.V., Richterskamp 7, 49078 Osnabrück (Eingang an der linken Hausseite)
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montags n.V. |
mittwochs
Silvi |
freitags
Silvi |
samstags n.V. |
Kinder ab 6 J. |
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17:00-18:00 |
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ab weiss |
17:30-18:30 |
18:00-19:00 |
17:30-18:30 |
10:30-12:00 |
ab orange |
18:30-19:30 |
19:00-20:00 |
18:30-19:30 |
10:30-12:00 |
ab braun |
19:30-20:30 |
20:00-21:00 |
19:30-20:30 |
10:30-12:00 |
Ein typisches Training
Was erwartet mich? In den Abläufen der Trainingseinheiten gibt es durchaus Unterschiede. Im Gegensatz zu den reinen Selbstverteidigungssportarten ist das Training im traditionellen Karate dō umfassender und weniger zielgerichtet. Neben dem reinen erlernen des Karate wahren wir ausserdem die Tradition und die Kultur.
Je nach Verein, Stilrichtung oder Zweck variiert das Training, selbst innerhalb eines Vereines unterscheiden sich die Einheiten. Zum Beispiel vor Prüfungen, Embukais (Aufführungen) oder Wettkämpfen. Aus diesem Grunde sollen hier nur die allgemeinen Übungseinheiten dargestellt werden.
Teil 1: Die Begrüßung oder "Reihō"
Zunächst gilt es zu beachten, dass man sich beim betreten und verlassen der Trainingshalle (Dōjō) in der Tür kurz verneigt. In der Regel in Richtung Shōmen (Schrein oder Bild des Gründers der jeweiligen Stilrichtung), auf Meisterschaften oder Seminaren zur Fahne. Das soll den Respekt gegenüber der Trainingshalle und den bereits anwesenden Karateka bezeugen. Wichtig ist zu wissen, dass in Japan eine Wohnung, ein Haus oder ein Dōjō niemals mit Schuhen betreten wird. Auch das ist eine Respektsbezeugung.
Das eigentliche Begrüßen, das Reihō, erfolgt auf die traditionelle japanische Art, wie sie bei fast allen japanischen Kampfsportarten anzutreffen ist. Der Ablauf kann minimal variieren, was der entspechenden Kampfkunst geschuldet ist. Falls man sich nicht auskennt: Immer den Nachbarn imitieren, so gut es geht. Eine Erklärung der Trainingsleiter (Sensei oder Sempai) folgt alsbald.
Wenn der Sensei das Zeichen gibt, zu beginnen, stellen sich alle Schüler in einer Linie auf. In der Regel steht der Sensei vor dem Schrein/Sōke/Shōmen, die Schüler stehen vis a vis
gegenüber. Und zwar der Höchstgraduierte in Blickrichtung rechts von Shōmen, nach Links in absteigender
Reihenfolge der Gürtelfarben. Das bedeutet: Anfänger stehen ganz Links. Der Höchstgraduierte nach dem Sensei (Sempai) gilt quasi als der Wortführer. Der/die Sensei dreht sich zu
Shōmen und kniet sich hin, der Sempai gibt laut "Seiza!" von sich, woraufhin sich alle Schüler, inklusive Sempai, ebenfalls
hinknien.
Daraufhin sagt der Sempai „Mokusō!“, woraufhin alle im
Dōjō kurz meditieren, sprich: Sich von
Alltagsgedanken befreien, um fröhlich und konzentriert trainieren zu können. "Mokusō yame!" beendet die Meditation, es
folgt das Kommando: "Shinzen ni rei", woraufhin sich alle in Richtung Shōmen veneigen. Anschließend kommt:
"Sensei ni rei", der Gruß an den/die Sensei, wiederum eine Verneigung als Zeichen des Respektes. Die Schüler antworten mit "Onegai shimasu!", was soviel bedeutet wie: "Ich bitte um Unterweisung".
Zum Schluss sagt der Sempai: "Otaga ni rei!", Gruß unter allen Trainingsteilnehmern, wiederum gefolgt von allen: "Onegai shimasu!". Das letzte Kommando lautet: "Kiritsu!" (Aufstehen), dann
beginnt
Teil 2: Die Aufwärmphase
Die Aufwärmphase beginnt langsam mit Laufübungen und sanftem Dehnen. Die Taktzahl wird beständig gesteigert, so dass so viele Muskelgruppen wie möglich beansprucht, gefordert, gedehnt und gestärkt werden, ohne der Körper zu überlasten. Bitte nicht verkennen: Karate ist ein Hochleistungssport, die jeweiligen Grenzen der Belastbarkeit werden beständig ausgetestet und erweitert. Es folgt:
Teil 3: Kihon (Grundschule)
Die Grundschule, Kihon, lehrt alle Techniken wie Schläge, Abwehrtechniken, Tritte, Stände und einfache Abläufe, wie Angriff/Abwehr. Dieser Teil nimmt einen erheblichen Teil des Trainings ein.
Teil 4: Kumite
Das Kumite ist eine Erweiterung der Kihon - Partnerübungen. Anfangs übt man zu Zweit, ein Partner greift verabredet an, der andere wehrt ab, das Ganze in drei
Einzeoschritten. Man nennt das Sanbon - Kumite oder Rensoku waza. Der Schwierigkeitsgrad wird fortwährend gesteigert, bis ein Level erreicht ist, wo der Angreifer frei seinen Angriff wählen kann,
der Partner entsprechend abwehren muss. Das gleicht fast einem Freikampf, der nächsten Stufe.
Teil 5: Kata
Als Kata bezeichnet man eine fest vorgeschriebene, meist symmetrisch verlaufende Übungform gegen mehrere
imaginäre Gegner. Mit zunehmendem Schwierigkeitsgrad werden die Techniken komplexer und die Bewegungabläufe asynchroner. Für Anfänger scheinen diese Formen eher nutzlos und undurchsichtig.
Einfachste Grundformen wie "Shihon Tsuki Ipponme" sollen die Anfänger daran gewöhnen, gewissen geometrische Formen mit diversen Techniken zu verbinden. Quasi als Vorform einer
Kata.
Teil 6: Bunkai
Unverzichtbar, gerade zum Kata-Training ist das Bunkai, d.h. die
Anwendungen zur Form. Sie wird zunächst zu Zweit geübt, anschließend in der Gruppe mit mehreren Angreifern. Bunkai ist deswegen wichtig, weil die gezeigten Techniken in den Kata nicht immer klar
erkennbar sind. Um die Kata, bzw. die Technik zu verstehen, ist die Anwendung unverzichtbar.
Teil 7: Freikampf
Freikampf ist eine diffizile Sache und wird in der Regel erst ausgeführt, wenn die Anfänger ein gewisses Niveau erreicht haben. Das ist wichtig, weil ein Freikampf
hohes Verletzungspotezial birgt. Daher soll der ins Training eingebettete Freikampf kein echter Kampf (z.B. für Wettbewerbe) sein, sondern eher eine Art herantasten an die eigenen Möglichkeiten,
das Erkennen des Gegenübers, das Ausspähen von folgenden Aktionen. All das aber sorgsam und mit dem entsprechenden Respekt. Der Freikampf im Dōjō ist keine echte Vorbereitung auf den
Ernstfall, er soll nur den Trainierenden "stressen", sodass er/sie im Ernstfall einen kühlen Kopf bewahrt. Im Karate gilt: "Nicht der gewinnt den Kampf , der schneller ist, die bessere Technik
beherrscht oder den größten Erfahrungsschatz hat. Es gewinnt immer der mit dem kühlsten Kopf".
Teil 8: Trainingsende und Reihō
Ist das Training beendet, werden Dehnübungen ausgeführt, damit die Muskaln Zeit haben, sich zu entspannen und "abzudehnen". Macht man regelmäßig viele Trainingseinheiten, kann es sein, dass Muskeln sich verkürzen und zu erhöhter Krampfgefahr neigen, das soll verhindert werden. Im Anschluss wird das "Reihō" ausgeführt und das Training beendet. In Japan ist es üblich, dass der jüngste Schüler (egal welchen Alters) am Ende des Trainings den Hallenboden reinigt. Das ist eine schöne Tradition, der wir uns alle unterwerfen.
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